DNA-Datenspeicher: Microsoft startet genetisches Archiv für 10.000 Jahre
Microsoft und die University of Washington ebnen den Weg für eine Revolution im genetischen Datenspeicher – ein Projekt, das zur Zukunft der Datenspeicherung werden könnte: Archivierung mittels DNA-Datenspeicher. Durch Laseraktivierung und biochemische Technologie entsteht eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen HDD- und SSD-Systemen.

Wie funktioniert das System?
Der DNA-Datenspeicher wandelt digitale Dateien in synthetischen DNA-Code um. Microsoft und UW haben ein automatisiertes Gerät entwickelt, das Algorithmen, molekulare Synthese und Sequenzierung kombiniert. Erstmals gelang damit das Speichern und Auslesen von Texten und Bildern – ein Meilenstein für diese Technologie.
Warum ist das revolutionär?
Die Dichte und Haltbarkeit von DNA sind einzigartig: Ein Gramm kann mehr als ein Zettabyte speichern und bleibt über Jahrtausende stabil. Studien zeigen, dass bereits 20 Gramm synthetischer DNA die Kapazität eines modernen Rechenzentrums ersetzen könnten.
Technische Herausforderungen
Trotz großer Versprechen ist die Technik noch nicht marktreif – hohe Kosten bei der DNA-Synthese und dem Auslesen sowie langsame Schreibgeschwindigkeiten bremsen die Entwicklung. Immerhin konnten bereits über 200MB stabil archiviert werden. Experten rechnen ab 2030 mit breiterem Einsatz, wenn die Kosten weiter sinken.
Potenzial und ethische Fragen
Anwendungen reichen von der Sicherung kultureller Schätze und Staatsarchive bis zu Langzeit-Datenschutz. Doch es bestehen wichtige bioethische Fragen: Wem gehören DNA-basierte Daten? Wie wird synthetische Genetik reguliert und wie sicher sind solche Informationen?
Fazit
Das DNA-Datenarchiv eröffnet eine Zukunft, in der Daten in natürlichen Biomolekülen gespeichert werden – kompakt, langlebig und für Jahrhunderte gemacht. Ob sich das System durchsetzt, hängt von Kosten, Sicherheit und Vertrauen der Gesellschaft ab.
📌 Können wir wirklich Informationen für Tausende Jahre in DNA archivieren?
✍ Thornike • 26. Juni 2025